Wolfsgeschichten

oder Warum gibt es keine Kuschelwölfe?

Vor langer Zeit waren wir, Wolf und Mensch, gute Freunde. Einige meiner Kinder lebten in den Rudeln der Menschen, sind dort geblieben bis heute und werden jetzt Hund genannt. Meine anderen Kinder sind fast alle verschwunden seit es zwischen Mensch und Wolf zum großen Streit kam. Es war der Streit ums Futter. Wir beide, Wolf und Mensch, fressen nämlich gerne die gleichen Tiere: Ziegen, Hühner, Rehe, Schafe. Der Mensch wollte aber alles alleine essen und verjagte mich und meine Kinder. Und seitdem erzählt er bis heute ganz schaurige Geschichten über mich: Ich hätte ein kleines Mädchen samt Großmutter aufgefressen! Und er behauptet sogar, ich hätte sechs von den sieben Geißlein verspeist.

Na, ratet mal, wer die wohl verspeist hat! Ich war es leider nicht.

So kam es dazu, dass alle vor mir Angst haben und mich töten wollen.

Und glaubt bloß nicht, dass ich nachts den Mond anheule. Ich bin doch nicht bescheuert. Dieses sogenannte „Geheule“ ist wölfische Telekommunikation zwischen Artgenossen.

Ein heiteres interaktives Stück über Vorurteile, Essgewohnheiten und Futterneid für Menschen ab 4 Jahren.